Freitag, 25. Februar 2011 Nan
Um 6.45 Uhr kamen wir im Städtchen Nan an und haben uns mit dem Songthaew (gesprochen: song-täo), ein kleiner LKW auf dessen Ladefläche Sitzbänke gebaut sind, auf den Weg in Richtung Hotel gemacht (Hotelbeschreibung siehe unten).
Unser Plan: einen Tag bleiben und dann mit dem Bus in das kleine Dorf Ban Luang, von wo aus wir unsere Trekkingtour über Bergpisten nach Pong starten wollten.
Aber zunächst starteten wir erst einmal unsere Entdeckungstour durch die kleine, untouristische Stadt.
Wir waren zuerst bei der Touristinfo auf der Suche nach einer Wanderkarte, leider erfolglos, dann sind wir eine Runde am Nan-Fluss entlanggelaufen, bei dem es vor Jahren eine Riesenüberschwemmung gab. Auch die Kochersuche verlief leider erfolglos, es gab nur riesige Gasflaschen und Campingherde, die man vielleicht im Wohnwagen mitnehmen kann. Zum Geld wechseln braucht man in Thailand übrigens den Ausweis, wie wir festgestellt haben.In der Stadt trafen wir auch zwei Europäer, die dort leben, aber auch sie konnten uns keine Informationen über die Gegend geben, in der wir trekken wollten, schade.
Gegen Nachmittag haben wir uns auf den Weg zum Museum von Nan gemacht. Auch dort gab es leider keine Wanderkarte für uns. Das Museum kostet 100 Baht Eintritt und zeigt sehr anschaulich Lebensweise, Kleidung und Hüttenbau der Bergvölker, die es in der Gegend rund um Nan gibt. Wir haben uns im Museum informiert, um uns, falls wir beim Trekken durch ein solches Bergdorf kommen sollten, angemessen verhalten zu können. Bei den Htin ist bespielsweise die Verwendung von Metall (auch von Nägeln) ein Tabu. Der Lonely Planet bietet einen guten Überblick über die Völker, die im Norden Thailands leben, und geht auch explizit auf die Bergstämme rund um Nan ein.
Um halb 7 ging´s zum Essen auf den kleinen Nachtmarkt. An diesem Tag war außerdem noch ein schönes Fest mit Band auf dem Dorfplatz. Man konnte auf kleinen Matten auf dem Boden sitzen und allerlei Leckereien probieren, ein wunderschöner Abend.
Übernachtung in Nan: Nan Guesthouse, 57/15 Mahaprom Rd., Eingang von der Mahaprom Rd. Soi 2, Nan, Thailand
Das Zimmer in Nan war eines der schönsten unserer Reise. Das Hotel ist in einer sehr ruhigen Seitenstraße. Im Zimmer gab es einen Ventilator und Mückengitter und Fensterläden an den Fenstern, jedoch keine Glasschreiben (häufig in günstigen Hostels in Thailand). Es gab flauschige Handtücher und Seife und eine saubere Gemeinschaftsdusche. Im Flur gab es außerdem einen Kanister mit „free drinking water“. Das alles für 250 Baht für´s Doppelzimmer. Gegenüber von dem Hotel betreiben die Besitzer ein kleines Restaurant, wo es leckeres Frühstück gibt. Die Besitzer sind sehr freundlich und hilfsbereit.
Samstag, 26. Februar 2011 Ban Luang – Pii Neua
Beim Frühstück hat uns die Tochter der Hotelbesitzerin die Namen der Dörfer, durch die wir laufen wollten, aufgeschrieben. Dann ging´s los zum Busbahnhof, dort haben wir 1,5 Stunden auf den Bus nach Ban Luang gewartet. Um dort hin zu kommen muss den Bus nach Phayao nehmen und dem Busfahrer Bescheid geben, dass man aussteigen möchte.
In Ban Luang gibt es kein einziges Hostel oder Guesthouse und kaum englisch sprechende Personen. Wir haben uns dann doch bis zur Straße nach Pii Neua durchgefragt, bzw. den Schriftzug im Buch hergezeigt, und sind endlich losgelaufen.
In Thailand hat jeder der es sich leisten kann einen fahrbaren Untersatz, dies ist ein Luxus den man sich gönnt, wenn es geht. Fahrradfahren und Wandern ist deshalb ziemlich out und so wollten uns auf den ca. 9 Kilometern nach Pii Neua mindestens drei Autos mitnehmen. Wir kamen an einem abgebrannten Maisfeld vorbei und es lag der Geruch von Brandrodung in der Luft, wie im Reiseführer beschrieben.
Kurz vor dem Ortseingang von Pii Neua hat uns eine Frau vom Feld zu gewunken, sie hat uns ihr Feld, den Fischteich und die Hühner gezeigt und gleich gefragt bzw. gedeutet, ob wir bei ihr übernachten wollen. Natürlich haben wir sofort ja gesagt und sind mit ihr zusammen durch das Dorf zum Haus gelaufen. Wir kamen an einem riesigen, wunderschönen Haus vorbei, in dessen Hof ein nobler Jeep stand, der uns zuvor überholt hatte. Ich meinte noch: „Das wohnt bestimmt die Frau, die uns mit dem teuren Auto überholt hat.“ So war es dann auch, nur dass die Frau vom Feld auch hier wohnte und wir auf der wunderschönen Terrasse auf weichen Matten übernachten durften. Es war toll, wir hatten mal wieder so viel Glück.
Wir halfen beim Kochen und Kräuter zupfen geholfen und haben dann gemeinsam Abend gegessen.
In dem Haus wohnten noch eine weitere Schwester der beiden Frauen und der Sohn, aber leider konnte keiner Englisch, sodass wir uns mit Händen und Füßen verständigten und deutlich machten, wo wir hin wollten. Nach dem Abendessen sollte Basti ans Telefon kommen, wie sich herausstellte war das Mädchen am Telefon die Tochter einer der Frauen und rief aus Sydney an. Sie sprach sehr gut Englisch und war von ihrer Mutter angerufen worden, weil sie uns wegen der Trekkingtour beraten sollte. Sie meinte, dass sie in dem Gebiet schon lange nicht mehr war und das es sein könnte das die Piste kaputt ist und es Tiger gibt. Nach einem langen Telefonat, sagte sie uns, dass die Nachbarin bald vorbeikommt, die sich noch besser auskennt. Auch die Nachbarin und ihr Mann konnten kein Englisch, so übersetzte wieder unsere Telefonbekanntschaft. Das Fazit: Die Gegend ist gefährlich, es gibt kaum Menschen dort, dafür kann es jedoch zu Überfällen kommen und es gibt Tiger.
So haben wir schließlich den Einheimischen vertraut und die Tour gecancelled! So endete unsere Trekkingtour bereits nach dem ersten Tag, aber dafür haben wir eine sehr nette Thaifamilie und ein schönes Fleckchen Erde fernab der Touristenrouten kennengelernt.
Sonntag, 27. Februar 2011 Pii Neua – Ban Luang – Chiang Muang – Phitsanulok – Udon Thani
Um 7.15 Uhr wurden wir aufgeweckt, am Tag zuvor hatten wir vereinbart, dass uns eine der Frauen wieder zurück nach Ban Luang bringt, wo wir mit dem Bus fahren können. Am besten ist es, dem Busfahrer auf der Karte zu zeigen, wo man aussteigen will und auch noch den Ortsnamen dazuzusagen, weil es nicht selbstverständlich ist, dass die Leute lateinische Buchstaben lesen können. Nach 15 Minuten kam auch schon der Bus nach Phayao, wir sind nach rund 30 Minuten Fahrt schon in Chiang Muang an der Straßenkreuzung und Polizeicheckpoint ausgestiegen. Von dort hat uns ein netter Polizist mit dem coolen Polizeijeep zur 300m entfernten Bushaltestelle gefahren.
Eine Stunde mussten wir noch an der nicht als solche erkennbare Bushaltestelle warten, 5 Stunden dauerte die Busfahrt mit Vollverpflegung (Kuchen, Kaffeepulver, Wasser, Essencoupon) nach Phitsanulok. Leider mussten wir dort nochmal 3 Stunden warten bis der Bus nach Udon Thani endlich kam. Phitsanulok hat nicht wirklich viel zu bieten, wir haben einen Ausflug zum Riesensupermarkt „Big C“ gemacht, wo es wirklich alles gibt, was man sich denken kann, vor allem viel Plastik.
Um 18.00 Uhr haben wir das erste Mal im Busbahnhof das Abspielen der Königshymne so richtig mitbekommen. Was ist das besondere daran? In Thailand wird jeden Tag um 18.00 Uhr an öffentlichen Orten die Hymne durch Lautsprecher abgespielt, alle Thais stehen auf und hören zu, nur die Mönche bleiben sitzen. Mönche haben in Thailand einen besonderen Stellenwert, ihnen soll immer ein Sitzplatz angeboten werden und es gibt in manchen Busbahnhöfen auch extra Wartebereiche, man sollte es vermeiden sich dort hinzusetzen. Häufig haben wir die Mönche am Morgen beobachtet, denn dann ziehen sie von Haus zu Haus und erhalten von den gläubigen Buddhisten Essen. In jedem vernünftigem Reiseführer findet man weitere Hinweise wie man sich Mönchen gegenüber (und natürlich auch allen anderen Thais) respektvoll verhält.
Unsre Fahrt ging schließlich endlich weiter nach Udon Thani, wo wir um halb 2 Uhr nachts ankamen. Mit dem TUKTUK ging es für horrende 120 Baht zum Hotel, das in unserem Reiseführer stand, zum Handeln waren wir zu müde.
Übernachtung in Udon Thani: Ruy Suk Mansion, 249/1 Adunyadet Rd., Maung, Udonthai, 41000, 042-325533 www.ruysukhotel.com
Für 330 Baht für´s Doppelzimmer bekommt man hier geräumige Zimmer mit heißer Dusche, Kühlschrank, Klimaanlage. Es wird täglich sauber gemacht und unser Zimmer hatte auch einen minikleinen Balkon, außerdem gibt es Handtücher und WLAN! Auschecken bis 12 Uhr!