1. Tag Samstag, 06.09.2008

Mit dem Bus sind wir gleich mitten in die Stadt (20 DH pro Person, der Bus fährt direkt vor dem Flughafen ab). Ein „freundlicher“ Mann wollte uns dann bei der Zimmersuche behilflich sein, und auch dafür bezahlt werden, obwohl er erst nach dem zweiten Anlauf wirklich dahin gefunden hat, wo wir hin wollten.

Gebäckverkäufer in Marrakesch

Gebäckverkäufer in Marrakesch

Wir haben ihm 40 DH gegeben, dann hat er doch Ruhe gegeben. Am besten sollte man sich erst gar nicht beschwatzen lassen und schon genau wissen, wo man hin will. Wir sind schließlich ins Hotel Essaouira eingezogen (100 DH für die Nacht und schöne Dachterrasse). Das Leben in Marrakesch pulsiert und ist teilweise wie vor 200 Jahren: Ein Esel zieht einen Karren gegerbtes Leder durch die Gassen, direkt zum kleinen Schusterladen. Achtgeben muss man in den kleinen Gassen vor den wilden Rollerfahrern, die wirklich überall rumdüsen. Zum Essen sind wir auf den Djema el Fnaa gegangen. Ein riesiger Platz auf dem immer was los ist – im Ramadan bevorzugt abends. Dort haben wir an einer Garküche (die wachsen abends regelrecht aus dem Boden) lecker und billig (Couscous mit Hähnchen, Taijne mit Rindfleisch, Getränk und Tee für 7 €) gegessen. Nach einem ca. 45-minütigen Spaziergang in die sehr abgelegenen Gassen von Marrakesch sind wir endlich wieder zum Hotel gekommen zurück gekommen, man hat als Tourist keine Chance sich in den Gassen zurechtzufinden und verläuft sich im Handumdrehen. Wenn man ein paar Dirham springen lässt, wir man wieder herausgeführt.

Sonnenuntergang - Blick von der Dachterasse

Sonnenuntergang - Blick von der Dachterasse

2. Tag Sonntag, 07.09.2008

Gemütliches Frühstück bei heißen Temperaturen auf der Dachterrasse mit Crèpes und frischgepresstem O-Saft.
Erkundungstour Teil 2: Wir wollten zu Busbahnhof von Supratours, um gleich Tickets zu kaufen, nach Irrungen und Wirrungen haben wir hingefunden. Die Tickets haben für uns gemeinsam 10 € gekostet, für ca. 3 bis 4 Stunden Fahrt nach Beni Mellal. Dann haben wir den „Jardin Majorelle“ besichtigt, ein kleiner Garten Eden mitten in der Stadt. Sehr entspannend und vor allem schön schattig bei 37°.

Jardin Majorelle inmitten von Marrakesch

Jardin Majorelle inmitten von Marrakesch

Da wir keine Lust zu Laufen hatten, haben wir nun das Experiment Taxi gewagt: Sehr rasant und ebenfalls billig (vorausgesetzt man verhandelt und beachtet, dass Taxifahrer grundsätzlich NIE Wechselgeld haben). Besonders spannend sind die riesigen Souks (Märkte) von Marrakesch, ein Meer aus tausend Farben, Gerüchen und Eindrücken – einfach eine andere Welt.

Souks

Souks

Sehr lustig:
 Marokkaner fahren betäubte Hühner und Enten an ihrem Fahrradlenker hängend spazieren.
 Überhaupt ist der Verkehr unvorstellbar. Zum einen ist es oft ein richtiges Lottospiel über die Straße zu kommen, alle fahren kreuz und quer. Besonders bemerkenswert ist, was Marokkaner auf einen Roller bringen z.B. Mutter, 2 Töchter + Baby oder Vater, Mutter, Kind + Fahrrad.

3. Tag Montag, 08.09.2008

Der Bus nach Beni Mellal fuhr pünktlich los und war echt luxuriös mit verstellbaren Sitzen und Klimaanlage. Gewohnt rasante Fahrt.
Beni Mellal (unser Ziel) ist nicht touristisch und sehr günstig. Die Bushaltestelle von Supratours ist ca. 600 m vom örtlichen Busbahnhof entfernt. Es gab dort enorm viel Polizei, was wohl daran liegt, dass Beni Mellal kein gutes Pflaster ist, wie wir später von unserer marokkanischen Gastgeberin erfahren haben. Um 5 Uhr ging es mit dem Bus weiter nach Azilal. Die Busfahrt mit dem alten Bus ging vorbei an einem riesigen Stausee (militärisches Sperrgebiet, fotografieren verboten!) und verlassenen Dörfchen, auch hier lag überall sehr viel Müll am Straßenrand. Am Busbahnhof und während der Fahrt hat sich ein nettes Mädchen auf Englisch mit uns unterhalten und angedeutet, dass wir bei ihr in Azilal bleiben könnten. GESAGT- GETAN: Als wir um 7 Uhr in Azilal ankamen war´s schon fast dunkel und so haben wir Najaz Angebot angenommen und sind mit ihr nach Hause.

Zu Gast in Azilal

Zu Gast in Azilal

Es gab sehr leckeres Ramadanabendesssen: Harira (Fastensuppe), Pfannkuchen, Eier, besonderes Gebäck. Kommunikation auf Englisch, Französisch und mit Händen und Füßen. Alle waren sehr freundlich und herzlich zu uns, die Gastfreundschaft war überwältigend, auch wenn die Familie selbst nicht viel hatte. Wir haben uns gegenseitig Fotos gezeigt und Najaz Schwester (Geografin) hat uns ihre Diplomarbeit erklärt. Wir hatten jede Menge Spaß.

Dann haben die Mädels für uns Couscous gekocht, um 11 Uhr gab es dann das „Mittagessen“ des Ramadans. Basti hat sich beim Couscousessen mit den Fingern versucht (das macht man hier so), er ist jedoch kläglich gescheitert. Vor dem Essen wird ein Topf herumgereicht und ein Familienmitglied geht mit einer Wasserkanne herum, so wäscht sich jeder die Hände. Wir durften schließlich in einem schönen Raum übernachten, der nur für Feiern und Gäste benutzt wird.

Azilal

Azilal