Donnerstag, 3. März 2011 Nong Khai – Si Chiang Mai (mit Hotelsuche: 52 Kilometer)
Vor allem in der Früh war die Temperatur echt angenehm, es war schön so unterwegs zu sein, wir kamen gut voran und immer wieder haben uns die Leute zugewunken, gehupt und zugerufen und sich köstlich amüsiert über die zwei „Farang“ auf rostigen Fahrräder, zumal das Fahrrad für Basti viel zu klein war.
Gegen halb 12 haben wir kurz nach Thai Bo (26 km entfernt von Nong Khai) die erste längere Pause gemacht und eine leckere Suppe mit Reisknödel an einem Straßenstand gegessen und viel getrunken, extrem wichtig bei dieser Hitze. Das Mittagessen hat unschlagbare 80 Baht gekostet.
An diesem Tag sind wir immer wieder auf Feldwege und kleine Straßen, die direkt am Mekong entlangführten, abgebogen um nicht auf der, an diesem Abschnitt noch relativ stark befahrenen Hauptstraße radeln zu müssen. Wir kamen an vielen Tabakfeldern vorbei, auf denen dick eingemummelte Bauern (vermutlich als Schutz vor der Sonne) ihre Arbeit verrichteten.
Einmal kamen uns drei Thais mit Fahrradklamotten und Moutainbikes entgegen, wahrscheinlich einige der wenigen Thais, die verstehen, warum man zum Spaß Rad fährt, in Thailand bewegt sich nämlich jeder, der es sich leisten kann mit einem motorisierten Fahrzeug fort…
Bereits um ein Uhr erreichten wir das Ziel der ersten Tagesetappe: Si Chiang Mai, ein ziemlich kleines, langweiliges Nest.
Wir fanden drei Hotels: GPS-Daten
Nr. 1: Modell Bruchbude mit Ventilator für 150 Baht
Nr. 2: Nettes Zimmer mit Riesenbalkon für 400 Baht
Nr. 3: Schickes, möbliertes Zimmer und schönes Bad für 500 Baht (anscheinend ein Sonderpreis)
Da der Urlaub noch jung war und wir nicht wussten was noch so auf uns zukommt, wählten wir Nr. 1 für die eine Nacht und hofften, dass der Ventilator über dem Bett nicht runterfällt.
Bei der kleinen Dorftour entdeckten wir einen Wat (Tempel) und einen Markt, auf dem jede Menge Fische (zum Teil noch lebendig) vekauft wurden und haben sehr günstig in einer Garküche gegessen. Reichlich Reis, Spiegelei, Gemüse und Fleisch für nur 70 Baht.
Freitag, 4. März 2011 Si Chiang Mai – Sang Khom (55 Kilometer)
Die Nacht haben wir unbeschadet überstanden (der Ventilator blieb an der Decke hängen), aber nichtsdestotrotz wollten wir schnell weiter. Wir sind ohne Frühstück los und haben bei einem kleinen Laden in Si Chiang Mai ein bisschen Gebäck gekauft. Kurz nachdem wir die Stadt hinter uns gelassen hatte wurde es ein bisschen hügeliger und es ging leicht auf und ab. Am Anfang konnten wir noch auf einer kleinen Nebenstraße fahren, dann ging es auf der Hauptstraße weiter, wo der Verkehr aber immer weniger wurde.
Auch heute wurde uns häufig zugewunken und hinterhergerufen und wir waren die einzigsten Touris weit und breit…
Nach circa 20 km sind wir von der Hauptstraße abgebogen und einem Hinweisschild zu einem Wasserfall gefolgt. Nach ca. 6 Kilometern war das Ziel erreicht: ein ausgetrocknetes Flussbett, weshalb wir vom Besuch des „Wasserfalls“ in der Trockenzeit abraten. Auf dem Weg zum Wasserfall gab es übrigens jede Menge „Homestays“. 8 Kilometer später sollte direkt an der Hauptstraße wieder ein Wasserfall zu besichtigen sein, auch hier groß ausschildert, auch hier ein trockenes Flussbett.
Wir haben den freundlichen Chillibauern bei der Arbeit zugeschaut, wurden von einer Handleserin, die in recht ärmlichen Verhältnissen lebte Wasser getrunken. Die Frau hat uns viel erzählt, dass wir kein Wort verstanden haben, fand sie nicht schlimm. Mit Begeisterung hat sie uns mit ihrem Fotohandy fotografiert und in Verenas Hand scheinbar nur Gutes gelesenJ.
Die Strecke war traumhaft, es gab viele tolle Ausblicke auf den Mekong und es war kaum Verkehr.
Kurz vor Sang Khom weitete sich das Tal wieder, am Ortseingang aßen wir verspätet Mittag (Nudelsuppe). Auch das restliche Angebote der Garküche hat uns fasziniert: Es gab einen Salat, der fast nur aus Chillis bestand und sogenannte tausendjährige Eier, teilweise mit toten Küken drin. Ein Frau, die ebenfalls Gast war, hat das ohne mit der Wimper zu zucken gegessen… dann doch lieber Nudelsuppe.
Übernachtung in Sang Khom: Bouy Guesthouse, Sang Khom, Tel: +66 (0)42 441 065 (in Sang Khom ausgeschildert)
Hier wären wir gerne länger geblieben. Es gab kleine Bambushütten in einem großen Orchideengarten mit Moskitonetz, Ventilator, kalter Dusche und einer schönen kleinen Terrasse mit Hängematte für 280 Baht. Von unserer Terrasse hatten wir einen wunderschönen Ausblick auf den Mekong und waren ganz für uns. Die Chefin des Hauses bietet den ganzen Tag Essen an, sie ist sehr freundlich und spricht sehr gut Englisch.
Samstag, 5. März 2011 Sang Khom – Pak Chom (66 Kilometer)
Das leckere Frühstück war eine gute Stärkung für die nächste Tagesetappe, da es auch heißer als die letzten Tage war. Auch an der heutigen Etappe lag ein Wasserfall, der Nam Tok Than Tip, der sich ca. 2 Kilometer von der Hauptstraße entfernt befindet. Die Frau des Guesthouse meinte, dass in ihm Wasser sein müsste, dem war leider nicht so und an dem riesig ausgeschilderten Wasserfall war tote Hose, so wurde es leider nichts mit einem Erfrischungsbad.
In der Nachmittagshitze ging´s weiter, langsam spürten wir auch unangenehm unser Hinterteil, deswegen haben wir an diesem Tag auch zwei Eispausen eingelegt und Basti hat gleich 4 Eis verspeist, aber bei 5 Baht (ca. 13 Cent) für ein Eis lässt man sich auch nicht lange bitten.
Das Highlight des Tages entdeckten wir am Straßenrand, bzw. Basti entdeckte es und rief, dass ich umdrehen soll. Am Straßenrand eines Dorfes fand nämlich eine kleine Grillfeier statt, im Lagerfeuer lag eine ca. 5 Meter lange, tote Riesenschlange und wurde nach und nach gegrillt. Die Männer hatten die Schlange scheinbar im Dorf gefangen und es schien schon eine kleine Sensation zu sein, denn die Hälfte des Dorfes stand wie wir um das Feuer herum und schaute zu.
Wir schwangen uns bald wieder auf die Drahtesel und düsten davon. An diesem Tag bekamen wir zwei ungläubige „ohhhs!“ von zwei Omas und „Daumen hoch“ von einem Rollerfahrer, was uns sehr motivierte. Es war einfach toll, dass wir während der Fahrradtour immer wieder viel Kontakt zu Einheimischen hatten, fernab von Touristenpfaden.
Die Straße war immer noch wenig befahren und schmiegte sich an das Flussbett des Mekong. Das Flussbett wurde immer breiter und das Wasser immer weniger, es wäre ein leichtes gewesen nach Laos rüber zulaufen.
Um halb 5 errichten wir nun endlich Pak Chom.
Übernachtung in Pak Chom: Pak Chom Resort, Pak Chom, Tel: +66 (0)42 881 033 (am östlichen Ortsrand)
Wir bekamen einen hübschen Bungalow mit Ventilator (es gibt auch etwas teurere mit Klimaanlage), einem schönen kleinen Bad und Fernseher, leider ohne Moskitonetz für 300 Baht. Die Bungalows stehen in einem großen Garten mit vielen Sitzgelegenheiten.
Kleiner Hinweis: In Pak Chom haben wir keinen Internetladen gefunden.
Sonntag, 6. März 2011 Pak Chom – Chiang Khan – Pak Chom
Laut Straßenschilder sollten es nur noch 42 km zum Zielort Chiang Khan sein, viel weniger als anhand der Angaben aus dem Reiseführer errechnet.
Heute kamen wir zu den Stromschnellen von Kaeng Khut Khu. Der Mekong macht hier eine kleine Kurve, das Besucherzentrum mit Verköstigung, Aussichtsplattform und Souvenirläden und der Andrang mit Touristenbussen sind dafür relativ übertrieben.
Endlich an unserem Ziel Chiang Khan angekommen haben wir erst mal gut in einer Garküche gegessen. Wir haben uns entschlossen nicht in Chiang Khan zu übernachten, obwohl es ein nettes kleines Dörfchen war. Wir wollten wieder zurück nach Nong Khai, um uns auf den Weg in den Süden Thailands zu machen.
Leider kann man nicht direkt mit dem Bus entlang der Straße am Mekong zurück nach Nong Khai fahren, sondern muss mit dem Songthaew in das kleine Dörfchen Ban Tad fahren. Das Songthaew steht am Ende des Ortes, wenn man links abbiegt und fährt relativ regelmäßig nach Ban Tad (20 Baht pro Person). Der Fahrradtransport war kein Problem, das Songthaew war fast leer. In Ban Tad gab es leider keinen Bus mehr nach Nong Khai, obwohl es erst 3 Uhr nachmittags war. Um 4 Uhr kam das übervolle Schul-Songthaew (fährt glaub ich täglich bis nach Pak Chom), eine weitere Möglichkeit nach Pak Chom und Nong Khai zu kommen ist laut Reiseführer ein Bus der von Loei nach Nong Khai fährt und in Ban Tad hält.
Die Fahrt mit dem Schul-Songthaew war ziemlich anstrengend, weil wir die ersten 40 Kilometer mit unseren Rädern in die Mitte gequetscht waren. Auch in Pak Chom gab es keine Möglichkeit mehr mit dem Bus nach Nong Khai zu kommen, leider hat auch kein Auto angehalten um uns mitzunehmen. Wir haben schließlich beschlossen zurück zu unserem Resort von letzter Nacht zu gehen und haben uns wieder ein Bungalow gemietet.
Montag, 7. März 2011 Pak Chom – Nong Khai – Pak Chong (in der Nähe des Khao Yai National Park)
Um 10 Uhr fährt ein Bus nach Nong Khai (100 Baht pro Person), auch hier war der Fahrradtransport kein Problem, da die Fahrräder einfach auf das Dach verladen wurden. Die Fahrt nach Nong Khai dauert 4!! Stunden, der Bus war sehr altersschwach und ächzte die kleinen Anstiege regelrecht hoch, war aber dank offenen Fenstern und Ventilatoren gut durchlüftet.
Von Nong Khai aus fahren ständig Busse nach Bangkok, in der Regel über Udon Thani, Khon Kaen, Korat (Nakhon Ratchasima) und Pak Chong, einfach nachfragen…
Bis Udon Thani hatten wir noch die ganze Rückbank für uns, ab dann war der Bus so voll, dass die Passagiere auf kleinen Plastikhockern im Mittelgang sitzen mussten, gut das wir einen vernünftigen Platz hatte, vor allem wenn man bedenkt, dass wir 7 Stunden unterwegs waren. In Pak Chong waren wir schon an der eigentlichen Bushaltestelle vorbei, als wir dem Busfahrer gebeten haben, mal anzuhalten.
Übernachtung in Pak Chong: GPS, wir wissen nicht wie es heißt, da das Schild in Thaischrift war
Wir fanden sofort ein billiges, etwas heruntergekommenes Hotel, das sogar ganz nett gewesen wäre, wenn man mal gestrichen hätte.
Wir haben unsere Etappen nach den größeren Ortschaften, die auf der Strecke liegen, geplant, um eine Übernachtungsmöglichkeit zu haben. Auf dem Weg haben wir jedoch jede Menge „Homestays“ entdeckt. Dort bieten Einheimischen gegen einen Obolus Übernachtungsmöglichkeiten und häufig auch Essen an, man erkennt „Homestays“ in der Regel an Schildern, die am Haus angebracht sind. In fast jedem kleinen Ort auf der Strecke gab es diese Übernachtungsmöglichkeit, sodass man sich wirklich keine Sorgen zu machen braucht, abends kein Dach über dem Kopf zu haben.
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