Die erste Halbzeit ist vorbei…. …. und bisher gibt es nur Gewinner, glaube ich!

 

Die Mole von San Miguelito

Die Mole von San Miguelito

Für mich ist es wirklich das große Los hier zu sein, das tolle Land und seine netten Menschen kennenzulernen. Und ich glaube, dass es auch für mein Schüler und meine Schule schön ist, dass ich da bin. Zur Halbzeit (in 3 Monaten betrete ich wieder deutschen Boden!!!) möchte ich meine ersten 3 Monate hier Revue passieren lassen und euch mit den neusten Neuigkeiten aus Nicaragua versorgen.

Zunächst war die Reise mit Basti – wie immer – überragend und wir konnten beide feststellen, dass wir viel lieber zusammen reisen als alleine. Gott sei Dank :-). Mitte Februar begann dann das Schuljahr und ich habe mich in San Miguelito mittlerweile schon gut eingelebt und einige nette Leute getroffen. Die Kinder und die Lehrer respektieren mich und es macht einfach so viel Spaß in die strahlenden, interessierten Augen der Kinder zu blicken. Neulich haben wir am Freitagnachmittag einen Schulausflug zum See gemacht und gebadet. Ich wusste es nicht und hatte keine Badesachen dabei (hier geht man mit übrigens mit kurzer Hose und T-Shirt Baden), sondern eine Jeans an. Aber es war heiß und die Kinder tobten fröhlich im Wasser, sodass ich auch rein gehüpft bin. Wir hatten so viel Spaß und es war bisher einer meiner schönstenTage in San Miguelito, weil er ganz besonders ausgelassen und fröhlich war. Außerdem durfte ich das erste große Fest auf meiner Reise miterleben: Fiestas Patronales, über das es bald einen eigenen Eintrag geben wird.

Nach den Osterferien geht meine Gastschwester, die mir sehr ans Herz gewachsen ist, leider wieder zum Studium nach León. Schön ist, dass ich bald mit der jungen Englischlehrerin der Schule einen gegenseitigen Englisch-Spanisch-Kurs mache und hoffentlich eine Freundin gewinne und mein Spanisch verbessern kann. Ich würde behaupten, dass sich in den letzten 3 Monaten sprachlich schon einiges bei mir getan hat  und mittlerweile verstehe ich auch nuschelnde Taxifahrer ziemlich gut. Besonders schön ist, dass ich nun längere und tiefere Unterhaltungen führen und so die Leute viel besser kennenlernen kann. Ich habe einige interessante Menschen getroffen, die mich sehr fasziniert haben. Darunter zum Beispiel Claudio, der Psychologie studiert hat, unheimlich viel politisches und geschichtliches Wissen hat und als Hobby gerade zwei Bücher schreibt. Außerdem bin ich beeindruckt von Hernán, meinem Lehrer beim einwöchigen Spanischkurs in Granada (Bericht folgt!). Er hat selbst nicht viel, engagiert sich aber unglaublich in seiner Sekundarschule, wo er außerhalb der Ferien arbeitet. Und natürlich die Lehrerinnen meiner Schule, die sich so sehr bemühen und fleißig arbeiten. Am meisten hier begeistern mich der Lebensmut und die Lebensfreude der Nicas. Mir haben so viele Nicas gesagt, dass sie zwar nicht viel haben, aber dass sie das Beste daraus machen und es ja so viele gibt, denen es noch viel schlechter geht. Keine Spur von Gejammer, wie wir Deutschen es oft tun.

Seit 2 oder 3 Wochen ist es hier richtig heiß, der Hochsommer in Nicaragua hat begonnen und wird noch bis Ende April dauern. Ich dusche mich mehrmals am Tag kalt ab (wichtig, da die Nicas sehr viel Wert auf sauberes, gepflegtes Auftreten legen) und schwimme fast jeden Tag im fast 30° warmen See.

Weitere Neuigkeiten? Zurzeit verbringe ich meine Osterferien in der schönen Kolonialstadt Granada mit Spanischkurs und jede Menge Action, Bericht folgt.

Was ich sonst so in nächster Zeit vorhabe? Im April werde ich mit meinen Schülern im Computerkurs anfangen das Zehn-Finger-System zu üben, nach den Ferien schreibe ich mit meinen Dritt- und Viertklässlern die erste Englischprobe. Im April und Mai werde ich noch ein Wochenende nach El Castillo, ein malerisches Dorf an einer Flussbiegung am Río San Juan mit wunderschönem angrenzendem Naturreservat, verbringen. Ein anderes Mal möchte ich auf die Solentiname Inseln, mehrere kleine Inseln im großen Lago de Nicaragua auf denen viele Künstler leben. Außerdem werde ich mich bald mal mit einer Freiwilligen aus Nürnberg treffen, die in der Nähe von San Miguelito arbeitet. Und dann wird es bald Juni sein und ich werde zum Abschluss auf die Karibikinseln „Corn Islands“ in Nicaragua, an die Karibikküste von Costa Rica und in den Norden Panamas reisen.

Ich bin ganz schön dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, dass alles hier erleben zu dürfen. Ihr seht es geht mir sehr, sehr gut! Nos vemos en julio!

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